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Büro soll in künftiges Betreuungszentrum

Mötzingen: Bürgernetzwerk ist gut etabliert - Nachbarschaftshilfe wirbt um weitere Kräfte

2017 war für das Bürgernetzwerk das "Jahr der Stabilisierung", so Vorstandsmitglied Claus-Dieter Stoll bei der Mitgliederversammlung am Freitagabend in der Gemeindehalle. Vor drei Jahren war das Bürgernetzwerk gegründet worden, inzwischen sind die Angebote der Nachbarschaftshilfe und Veranstaltungen insbesondere für die Älteren etabliert.

Das ruhige Fahrwasser, in dem sich das Bürgernetzwerk nach intensiver Aufbauarbeit bewegt, könnte allerdings nachlassendes Interesse an der Jahreshauptversammlung bewirkt haben: Mit wenig über 40 Personen war ihre Zahl im Vergleich zum Vorjahr "überschaubar", stellte auch Claus-Dieter Stoll fest. Die Mitgliederzahl selbst habe sich mit aktuell 455 kaum verändert.

Der Sprecher des Bürgernetzwerks machte deutlich, dass man auf weitere Mitglieder angewiesen sei, ebenso auch auf weitere Helfer: Die Zahl der 75- bis 90-Jährigen, die die Nachbarschaftshilfe in Anspruch nehmen, werde mit den geburtenstarken Jahrgängen der 60er und 70er Jahre deutlich zunehmen - in zehn Jahren werde sich das allmählich bemerkbar machen, und auch die Zahl der Hochbetagten werde steigen. Dabei werde es aus den geburtenschwächeren Jahrgängen, den heute 20- bis 50-Jährigen, eher weniger Helfer geben. Die drohende Lücke zu füllen, so Stoll, "das muss heute erarbeitet werden": "Halten Sie die Augen offen", um potenzielle Mitstreiter in Mötzingen zu finden.

Spatenstich wohl im Frühsommer

Große Erwartungen verknüpft das Bürgernetzwerk mit dem Projekt eines Betreuungszentrums, für das Stoll den Spatenstich im Frühsommer erwartet. Waren dazu 2016 in der Gemeinde und mit dem Netzwerk erste Pläne geschmiedet worden, trat kurz darauf Ernüchterung wegen der Kosten ein. "Ein professioneller Betrieb kann nicht von Ehrenamtlichen geleistet werden, die ursprünglich angedachte Mitwirkung ist nicht möglich", erklärte Stoll. Die Gemeinde plant nun bekanntlich an der Ecke Schlossgarten-/Schulstraße ein Betreuungszentrum mit ambulanter Pflegewohngruppe, Pflegeappartements, einer Tagespflegegruppe, betreutem Wohnen, einem Mehrzweckraum und einem Besprechungsraum. "Wir wollen präsent sein im Zentrum", so Stoll nachdrücklich, auch soll das Büro der Nachbarschaftshilfe dort einziehen. Denn das jetzige Büro im alten Rathaus sei viel zu beengt, praktisch eine "beheizte Netzwerk-Kiste", ein Schrank mit zwei PCs, wie Herbert Radloff vom Vorstandsteam berichtete. Von Anfang an arbeitet hier Gabriele Jurtz, 2016 kam wegen des gestiegenen Arbeitsumfangs als Vertretung Elke Kleemann hinzu. Die beiden 450-Euro-Kräfte stemmen nicht nur die Organisation der Nachbarschaftshilfe, sondern auch die aufwendige Abrechnung der Helferstunden, sie beraten und stellen den Kontakt zur Sozial-Diakoniestation und zum
Pflegestützpunkt Oberes Gäu her. Die Öffnungszeiten an drei Tagen in der Woche haben sich bewährt, so Radloff. Die Nachfrage in der Nachbarschaftshilfe hat etwas zugenommen, wurden anfangs durchschnittlich 25 Personen im Monat betreut, sind es aktuell rund 33. Derzeit werden 430 Einsatzstunden im Monat geleistet, gegenüber 285 im Jahr 2016. Insgesamt kamen rund 5100 Stunden zusammen, gegenüber 4620 im Jahr zuvor. Die Zahl der Helfer liegt bei bis zu 50. "Wir sind derzeit gut aufgestellt", so Herbert Radloff, zudem herrsche eine gute Zusammenarbeit. Darüber hinaus erklärte auch er: "Wir wünschen uns weitere Helfer aller Altersstufen".

Bewährt haben sich seinem Bericht zufolge auch alle anderen Aktivitäten des Bürgernetzwerks: so die Mittagsessenausgabe für die Grundschule und das Projekt Verkehrshelfer zum Schuljahresbeginn. Sechs Ausflüge fanden 2017 durchschnittlich 35 Teilnehmer, so Radloff. Gut angenommen wurden auch der Stubengang, Oster- und Weihnachtsbesuche und die Projekte "Urlaub vom Herd" und "Urlaub ohne Koffer" - bei diesem Angebot wurden 20 Teilnehmer über eine Woche hinweg von 36 Helfern betreut. Insgesamt seien 1000 Einsatzstunden der ehrenamtlichen Helfer im Bereich Veranstaltungen zustande gekommen. Diese Angebote sind kostendeckend und werden nicht über die Mitgliedsbeiträge organisiert, wie Radloff unterstrich.

Ohne Gegenstimmen wurden für erneut drei Jahre die Vorstandsmitglieder wiedergewählt: Bürgermeister Marcel Hagenlocher, Irmgard Heinze, Ralf Ludewig, Herbert Radloff, Claus-Dieter Stoll und Dorothea Wohlfarth, außerdem als Kassenwart Hans-Ulrich Schmidt. Als Kassenprüfer erneut gewählt wurden Jörg Vollmer und Christel Schwenk.

Das Bürgernetzwerk will sich 2018 weiter um die Einbeziehung der jungen Generation bemühen, eine Zusammenarbeit mit dem Jugendreferat wird dazu angestrebt. Leider habe das Angebot der Taschengeldbörse zwar viel Interesse bei Jugendlichen gefunden, hieß es aus dem Vorstandsteam, es fehlten aber Angebote von Bürgern, die für ein Taschengeld kleine Arbeiten vergeben würden.

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