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Gemeinsam sangen die Teilnehmer beim letzten Stubengang GB-Foto: Holom
In den 1990er Jahren fand zum ersten Mal der Stubengang in Mötzingen statt - Kaffee, Kuchen, Gemeinschaft, Programm ziehen die Senioren inzwischen seit Jahrzehnten an. Jetzt ist zumindest der Name Geschichte. Der Stubengang wandelt sich zum Bürgertreff, um "auch die jüngeren Älteren zu gewinnen", wie es Ralf Ludewig aus der Vorstandschaft des Bürgernetzwerkes formulierte.
"Stubengang gestern - heute - morgen" lautete das Motto jüngst im evangelischen Gemeindehaus. Und die Neugierde der Mötzinger Senioren sorgte für ein volles Haus. "Normalerweise kommen im Schnitt rund 20 Personen, denn eine komplette Stuhlreihe ist im Laufe der letzten Jahre weggebrochen. Dass heute aber so viele da sind, das freut mich ungemein", betonte Ludewig, der mit einem Team für den Stubengang verantwortlich ist.
Was sie genau erwartete, wussten die Besucher nicht, auch die Namensänderung blieb zunächst ein Geheimnis.
Blick zurück und Blick nach vorne
Ohne Rahmenprogramm verlief natürlich auch der letzte Stubengang nicht, diesmal allerdings stand vor allem der Blick zurück und der Blick nach vorne im Mittelpunkt. Alle Organisatorinnen seit 1995 hatte Ludewig zusammengebracht. Mit Kunigunde Krause, Marliese Würz und Sigrid Radloff - die 1995 in Mötzingen als Gemeindeschwestern tätig waren, fing alles an. Nicht zur Unterhaltung, sondern "um pflegende Angehörige zu entlasten, damals waren fünf, sechs Senioren dabei, ein Programm gab es aber nicht". Lisa Ludwig übernahm als Nächste das Ruder, feierte 2005 das zehnjährige Bestehen, danach war es Anneliese Bertsch, die dem Stubengang ein neues Gesicht gab. "Was wäre der Stubengang ohne Anneliese Bertsch, sie hat einen wesentlichen Anteil an der Idee und der Umsetzung", betonte Ralf Ludewig anerkennend. Sie war es, die das Rahmenprogramm ins Leben rief, "weil ich es alleine nicht geschafft hätte." Gemeinsam mit den Organisatorinnen blickten die Zuschauer zurück auf unzählige Stubengänge, auf Kabarett, Besuch von der Feuerwehr, von Unternehmern, Vereinen, Musikern. 2018 übernahm das Bürgernetzwerk Mötzingen die Verantwortung, das Konzept blieb erhalten.
Dass Veränderungen im Raum standen, ahnten manche zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich bereits, Ludewig baute Spannung auf. "Wir haben gesehen, was die Bezeichnung Stubengang in der Vergangenheit bedeutet hat, wir haben mit vielen Menschen gesprochen, wie sie diesen Namen heute bewerten und wir müssen jetzt auch die jüngeren Älteren ansprechen, an die sich die Nachmittage auch richten sollen", kündigte Ludewig behutsam eine neue Ausrichtung an, denn er vergaß nicht, die treuen Besucher mit ins Boot zu holen. Lange hat das Bürgernetzwerk nach einem passenden, modernen, treffenden Namen ohne Bezug zum Alter gesucht, der auch selbsterklärend ist und sich dazu entschieden, dass "aus Stubengang künftig Bürgertreff wird, und wir hoffen, Mötzingen dass dies ein Baustein ist, um noch mehr Mötzinger anzusprechen". Das Rahmenprogramm wird es weiterhin geben, aber auch hier soll es inhaltlich so gestaltet werden, dass auch "Menschen im Ruhestand, die sich noch nicht alt fühlen, angesprochen werden", so Ludewig.
Der erste Bürgertreff findet in Kooperation mit der Volkshochschule Mötzingen am 7. März statt, dann stehen Hörsysteme im Mittelpunkt.
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