Blog-Layout

Mit Warnweste und Kelle gegen den Umleitungsverkehr

Impressionen von der Tätigkeit der Schülerlotsen in Mötzingen GB-Fotos: gb

Mötzingen: Verkehrshelfer ermöglichen Kindern den sicheren Gang zur Grundschule und wieder nach Hause

Zum diesjährigen Schulstart gab es für die Mötzinger Schulanfänger ein Novum: Schülerlotsen helfen  den Neulingen im Straßenverkehr beim Überqueren von Straßen und Zebrastreifen. Noch bis zum Beginn  der Herbstferien wird der Schulweg gesichert


Das Projekt Schülerlotsen, oder besser gesagt, Verkehrshelfer, denn so heißt es korrekt, wurde vom Bürgernetzwerk, der Gemeinde und der Grundschule initiiert. "Wir sind die Einzigen in der Umgebung, die das seit langem einmal wieder eingeführt haben", erklärte Roland Zimmermann, Kassier des Bürgernetzwerks und zuständig für das Projekt, das mit Beginn des Schuljahres gestartet ist. Der gewählte Zeitpunkt für den Startpunkt hätte besser kaum sein können. "Denn durch die Baustelle in der Ortsmitte und viel mehr Durchgangsverkehr in den Nebenstraßen, gestaltete sich der Schulweg für die Schulanfänger schwieriger als sonst", erklärt Zimmermann, wie es zur Idee kam.

Begeistert von der Idee seien viele gewesen, aber Freiwillige zu finden, die als Helfer, die Kinder über die Straße begleiten, "das war wirklich unmöglich". An der Schule, an den drei Mötzinger Kindergärten und auf der Homepage wurde Werbung gemacht, auch Flyer wurden verteilt. "Aber es hat sich niemand gemeldet, nicht einmal jemand, der nur nachfragen wollte. Das war wirklich schade", erinnerte sich Zimmermann ziemlich enttäuscht. Eigentlich wollte er schon aufgeben, aber Anneliese Bertsch, im Beirat des Bürgernetzwerkes, wollte die Idee so schnell nicht aufgeben. "Also haben wir beide rund 25 Personen persönlich angerufen, denn schließlich machen wir es ja für die Kinder."

17 Verkehrshelfer waren es schließlich, die den Dienst antraten, Männer, Frauen, Jüngere, Ältere und zwei Asylbewerber. Vor dem ersten Schultag wurden die Freiwilligen von der Polizei, Abteilung Prävention und Verkehrserziehung, vorbereitet, eingewiesen und mit Kelle, Leuchtweste und Mütze ausgestattet. Von
7.20 Uhr bis 7.45 Uhr tritt Tag für Tag die erste Schicht ihren Dienst an, zwischen 12.10 Uhr bis 12.30 Uhr dann zum Heimweg die zweite. Ein Standort ist an der Vollmaringer Straße, an der Einmündung zur Zahnengartenstraße.

Vergangene Woche stand dort auch Roland Zimmermann, früh am Morgen zwar, aber gut gelaunt nahm er die Schulanfänger in Empfang, fragte scherzhaft nach, ob denn auch jeder wach sei. "Meine Aufgabe ist es, die Kinder sicher über die Straße zu bringen, aber auch, ihnen das richtige Verhalten im Straßenverkehr zu zeigen", verdeutlicht der 65-Jährige.

Roland Zimmermann positioniert sich am Straßenrand, er fällt schon allein durch die Leuchtweste auf, die vorbeifahrenden Autos nehmen fast schon automatisch den Fuß vom Gaspedal. Links, rechts, links wird geschaut, bevor gemeinsam zügig die Straße überquert wird. Am Ende seiner kurzen Schicht, wünscht Roland Zimmermann noch allen einen "schönen Schultag". Autos anhalten, in den laufenden Verkehr eingreifen, das dürfen die Verkehrshelfer allerdings nicht. Für vier Standorte haben sich die Organisatoren entschieden: Am Zebrastreifen in der Schlossgartenstraße, an der Brühlstraße (in der Nähe der Brühlwasserstraße), an der Vollmaringer Straße (Einmündung Zahnengartenstraße) und Im Tiefen Gässle, an der Einmündung Schulstraße) "Vor allem hier war durch
die Umleitung sehr viel Verkehr und nicht jeder fährt natürlich 30 Kilometer pro Stunde und gerade in diesem Bereich sind morgens sehr viele Kinder unterwegs. Auch die Situation an der Kirchstraße, am Alten Rathaus, sei gerade für Schulanfänger nicht leicht einzuschätzen, vor allem weil hier viele Lastwagen unterwegs sind, die Erdaushub transportieren. Wenn wir morgens standen, haben wir immer zehn bis zwölf Lkw gezählt", berichtet Roland Zimmermann. Und noch eine Sache haben die Schülerlotsen beobachten können, "es sind viele, die ihr Handy am Ohr haben", bedauert der Bankkaufmann. Eine Umstellung sei es auch gewesen, dass die Ampel in der Kirchstraße durch einen Zebrastreifen ersetzt wurde.

Die Bilanz nach 30 Einsatztagen vom 16. September bis zum Ende dieser Woche fällt positiv aus. "Insgesamt haben wir 240 Schülerlotsen-Dienste geleistet", zählt der Mötzinger zu Recht stolz vor. Und: Da zum Schulbeginn auch oft Mütter sich mit auf den Schulweg machten, "kamen wir gut ins Gespräch und haben oft gehört, dass die Idee gut ankommt".

Ob es eine Wiederholung gibt, steht allerdings noch nicht fest. Erst einmal findet am Donnerstag, 3. November, im Alten Rathaus ein kleines Helferfest statt. "Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch unsere Erfahrungen austauschen und fragen, ob die Freiwilligen sich im nächsten Jahr noch einmal den Dienst als Verkehrshelfer vorstellen können", sagt Roland Zimmermann.

Artikel herunterladen
17. Februar 2025
Der "Talk am Abend"
16. Februar 2025
Abrakadabra und Simsalabim
2. Februar 2025
Das war "Genuss" pur!
24. Januar 2025
Rückblick auf den Gemeinsamen Nachmittag am 16. Januar
9. Dezember 2024
Das war der Gemeinsame Nachmittag
von Jürgen Schulz 12. November 2024
Rückblick auf die Besentour nach Fellbach am 8. November 2024
11. November 2024
Voller Genuss ... Voller Erfolg!!
12. Oktober 2024
Das war der BürgerTREFF mit dem Kamishibai-Mann
11. Oktober 2024
Das war der Ausflug mit dem Bürgermeister
Weitere Beiträge
Share by: