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In Spitzenzeiten wird es eng

Anneliese Bertsch (GB-Foto/Archiv: Bäuerle)

Im vergangenen Jahr waren die Helfer von der Nachbarschaftshilfe des Bürger-Netzwerks Mötzingen 4688 Stunden im Einsatz. 600 Stunden mehr als im Jahr 2018. Eine stolze Bilanz.
Allerdings hat man kaum noch Reserven bei den Helfern in der Hinterhand, wie bei der Mitgliederversammlung in der Gemeindehalle deutlich wurde.

Im Durchschnitt standen im letzten Jahr 43 Helfer auf der Liste des Netzwerk-Büros. Die meisten von ihnen mussten ran. „Zwischen 26 und 34 Helfer waren im Einsatz“, ließ Herbert Radloff in seinem Bericht wissen. Die Bilanz so eines Monats kann aber recht unterschiedlich ausfallen.
So standen 319 Einsatzstunden im März 457 Stunden im Dezember 2019 gegenüber. Solche Spitzen abzufangen ist eine große Herausforderung. Zumal der Nachbarschaftshilfe im vergangenen Jahr ein paar Helfer weggebrochen sind. Weniger Helfer bedeutet aber auch, dass weniger Einsätze gefahren werden können. Bei den aufwendigen und zeitintensiven Putzarbeiten musste man schlussendlich die Reißleine ziehen. „Wir haben gemerkt, dass wir die so nicht leisten können. Die Putzarbeiten haben wir stark dezimiert“, sagte Vorstand Herbert Radloff. Durchgehend wird der Dienst nur noch für Klienten mit einer Pflegestufe angeboten. „Bei den anderen haben wir Abstriche gemacht“, so Radloff.


2019 kümmerten sich die Helfer um zwischen 31 und 44 Haushalte. „Das ist eine ganz schöne Menge“, betonte der Immobilienmakler. Mittlerweile rechnet die Nachbarschaftshilfe direkt mit den Klienten ab, geht nicht mehr den Umweg über die Jettinger Sozialstation. Wer einen Pflegegrad hat, der bekommt seit der Einführung des Paragrafen 45b ins Sozialgesetzbuch von der Pflegekasse monatlich 125 Euro für Betreuungsdienste. Der Vorteil der direkten Abrechnung sind günstigere Gebühren. Das führt dazu, dass mehr Leistungen in Anspruch genommen werden können. „Bei der Buchführung fällt allerdings ein deutlich höherer Aufwand an“, stellte Vorstandsvorsitzender Claus-Dieter Stoll klar. Somit ist für die beiden Büromitarbeiterinnen Gabriele Jurz und Elke Kleemann die Arbeit nicht weniger
geworden.


Im vergangenen Jahr bewegte das Bürgernetzwerk in der Nachbarschaftshilfe rund 47 000 Euro. Steht erst einmal das noch im Bau befindliche Betreuungszen-trum, wird das Büro dorthin umziehen. Momentan befindet es sich noch im Erdgeschoss des alten Rathauses. Neben der Nachbarschaftshilfe hat das 2015 ins Leben gerufene Bürgernetzwerk noch andere Projekte am Laufen. Mit gemischtem Erfolg. Die Taschengeldbörse will nicht so recht in die Gänge kommen. An Jugendlichen, die für fünf Euro pro Stunde Tätigkeiten übernehmen, mangelt es nicht. Es fehlt an
Jobanbietern. „Aus der Bevölkerung gibt es so gut wie keine Angebote“, bedauerte Claus-Dieter Stoll.


Auch bei dem neuesten Wurf, den „Leih-Großeltern“, ist noch der Wurm drin. Zwar fanden sich vor allem „Leih-Großmütter“, doch erst einmal keine Familien. Als bei denen dann doch das Interesse geweckt war, wollten die „Leih-Großmütter“ auf einmal nicht mehr. „Wir stehen da gerade etwas im Regen“, zeigte sich der ehemalige Dekan etwas ratlos.


Bei den Verkehrshelfern läuft es rund Rund läuft es dagegen bei den Verkehrshelferdiensten. Bei denen begleiten Mitglieder des Bürgernetzwerks Schulanfänger über die neuralgischen Verkehrspunkte im Ort, leisten ein Stück
Verkehrserziehung. Ein Dienst, der sich bewährt hat. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit sind die Veranstaltungen. Ob nun Ausflüge für Jung und Alt, der zusammen mit der Nachbarschaftshilfe Jettingen angebotene „Urlaub ohne Koffer“ oder der in den Oster- und Herbstferien stattfindende „Urlaub vom Herd“. „Rund 225 Essen haben wir serviert“, sagte Vorstandsmitglied Ralf Ludewig.


Anfang 2019 wurde aus dem monatlichen Stubengang ein Bürgertreff. Der Besucherkreis erweiterte sich, die Anzahl der Teilnehmer stieg. „Zum ersten Mal führten wir auf Wunsch einen Spielenachmittag durch“, berichtete Ralf Ludewig.


Eigentlich ist das Bürgernetzwerk nicht nur für Senioren, sondern für alle Generationen, für Kids und Familien da. Doch das scheint sich noch nicht ganz herumgesprochen zu haben. So fragte sich Claus-Dieter Stoll, wie man das Angebot für Familien bekannter machen könne. Dies tat er auch mit Blick auf leicht zurückgegangene Mitgliederzahlen. 440 Mitglieder hat man aktuell, 75 Prozent sind über 61 Jahre alt. „Wir sollten versuchen, Jüngere anzuwerben“, riet Kassier Hans-Ulrich Schmidt.


Für 2021 steht eine Satzungsänderung ins Haus. Vorstand sowie Verwaltungsbeirat sollen ab dann jeweils im rotierenden System gewählt werden. Konkret wird das so aussehen, dass bei den Wahlen im nächsten Jahr zwei Vorstandsmitglieder für ein Jahr, zwei für zwei Jahre und drei für drei Jahre gewählt werden. Künftig werden in jedem Jahr Wahlen anstehen. Gewählt wurde auch in diesem Jahr. Neu im Verwaltungsbeirat mit dabei sind Heinz Köhler, Jürgen Schulz und Heinz Weiß.


Nicht mehr dabei ist dagegen Anneliese Bertsch (GB-Foto/Archiv: Bäuerle). Für ihr jahrzehntelanges soziales Engagement und ihre unzähligen Verdienste wurde Anneliese Bertsch zum Ehrenmitglied ernannt.

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