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Guten Appetit: Anneliese Bertsch serviert das Mittagessen GB-Foto: Holom
Einmal nicht zu Hause kochen, sondern Urlaub vom Herd nehmen. Die Mötzinger Nachbarschaftshilfe machts möglich und serviert im evangelischen Gemeindehaus ein Mittagessen für alle.
An vier langen reich gedeckten Tafeln sitzen vor allem ältere Menschen und lassen es sich schmecken. "Urlaub vom Herd" heißt es heute und noch bis zum Ende der Osterferien. Anneliese Bertsch, schon lange in der Mötzinger Nachbarschaftshilfe tätig, hat diese Initiative vor drei Jahren ins Leben gerufen. Vorbild dafür war der "Urlaub ohne Koffer", dabei werden die Teilnehmer morgens von zu Hause abgeholt und nehmen den Tag über an einem Ferienprogramm teil. "So etwas Ähnliches wollte ich auch für Mötzingen und da habe ich Urlaub vom Herd gegründet", sagt Anneliese Bertsch. Die Idee dahinter ist einfach: Jeder, der Lust auf gutes Essen in Gesellschaft hat, ist herzlich eingeladen. Und wie es aussieht, haben viele Lust. "Vor drei Jahren kamen ungefähr 20 Personen pro Tag, heute sind es 40, und wenn es etwas besonders Gutes zu Essen gibt, kommen 50 Personen", erzählt Anneliese Bertsch stolz. Das evangelische Gemeindehaus sei ideal, weil es barrierefrei ist.
Hackbraten mit Spätzle
"Urlaub vom Herd" findet nur in den Oster- und Herbstferien statt. In den anderen Ferien ist das Gemeindehaus von "Urlaub ohne Koffer" belegt. Im Preis enthalten ist ein Hauptgericht, zum Auftakt am Dienstag Hackbraten mit Spätzle und Gemüse, ein Nachtisch, Kaffee und Getränke. Die Säfte werden von einem Teilnehmer gespendet und sind aus eigenem Anbau. Das Essen beginnt um 12 Uhr. "Manche sind aber auch schon eine halbe Stunde vorher da", sagt ein Gast schmunzelnd. Eine Anmeldung zum Essen ist erwünscht, dabei kann man angeben, ob man lieber vegetarisch isst.
Seit Januar ist die Nachbarschaftshilfe, die vor über 30 Jahren entstand, unter dem Schirm des Bürgernetzwerks. Ralf Ludewig, Vorstandsmitglied des Bürgernetzwerks erklärt: "Unser gemeinnütziger Verein wurde vor allem gegründet, um die Aktivitäten und Aufgaben der Nachbarschaftshilfe besser zu unterstützen." Denn Menschen sollen in Mötzingen "liebenswert altern" können. Dazu gehört die aktive Teilnahme am Gemeindeleben. Hört man den Tischgesprächen zu, so ist dies gelungen: Die Gäste unterhalten sich angeregt über Gott, die Welt und die Familie. Die meisten waren schon öfter dabei.
"Schmeckt doch einfach besser als zu Hause", meint eine Teilnehmerin. Eine andere stimmt ihr zu und freut sich, dass sie heute mal nicht kochen muss. Gerade für alleinstehende, ältere Leute ist "Urlaub vom Herd" eine gute Gelegenheit, aus dem Haus zu gehen und in Gesellschaft das Essen zu genießen. Andere, die zum ersten Mal da sind, kommen gerne wieder.
Doch ohne die Tatkraft Anneliese Bertschs und ihrer vier Helferinnen wäre dieses Essen gar nicht möglich. Zwar wird das Essen geliefert, aber dann muss es auf Teller verteilt und serviert werden. Auch die Tische sind nicht kahl, sondern hübsch saisonal dekoriert. Außer Bertsch helfen Anne Müller, Brigitte Leins, Inge Dünnbier und Anni Stanger mit. Alle Frauen arbeiten auf ehrenamtlicher Basis. Sie freuen sich, dass die Idee so gut ankommt: "Man sieht,
dass die Arbeit Früchte trägt."
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